Weil Irren menschlich ist: So schaffen Sie eine unternehmerische Fehlerkultur

Weil Irren menschlich ist: So schaffen Sie eine unternehmerische Fehlerkultur

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Fehler sollten in Ihrem Unternehmen kein Tabu sein. Mit dem richtigen Umgang können Sie Fehltritte zu Ihrem Vorteil nutzen. Wir zeigen Ihnen wie.

Eine positive Fehlerkultur ist in deutschen Unternehmen häufig noch Fehlanzeige. Wohingegen in anderen Ländern Fehler akzeptiert sind und ein offener Umgang damit gepflegt wird, sind die Menschen hierzulande von der Angst, Fehltritte zu begehen, oft gelähmt. Unternehmer haben oft die Sorge, dass Fehler ihr Ansehen zerstören oder sie sogar die Existenz kosten. Dabei sind sie entscheidend, um voranzukommen und aus ihnen für die Zukunft zu lernen. Wir verraten Ihnen, wie Sie konstruktiv mit Fehlern umgehen und eine Grundlage für eine gesunde Fehlerkultur schaffen.

1. Fehler als Chance begreifen

Fehler sind menschlich. Treten Fehler im Unternehmen auf, ist es wichtig, immer das Beste aus ihnen zu machen und Konsequenzen aus dem Passierten zu ziehen. Statt mit dem Finger auf den Schuldigen zu zeigen, sollten Sie Ihren eigenen Blickwinkel auf das Geschehene ändern und reflektieren, wie Sie Abläufe zukünftig optimieren können. Überlegen Sie, wie Ziele neu gedacht und gesteckt werden können.

2. Fehler offen kommunizieren und Innovation fördern

Fehler können in vielen Bereichen auftreten. Mal sind es kleine, die keinen größeren Schaden anrichten – mal sind es große, die ganze Projekte zum Scheitern bringen können. Trotzdem dürfen Sie gerade vor diesen nicht zurückschrecken. Um Innovation zu leben, konkurrenzfähig zu bleiben und gefestigt in die Zukunft zu gehen, braucht es den Mut, Rückschläge in Kauf zu nehmen. Nur wer keine Konsequenzen zu fürchten braucht, ist wirklich frei, sich in seiner Arbeit auszuprobieren und auch Fehltritte zu begehen. In vielen Unternehmen wird Perfektionismus noch immer großgeschrieben, oft aber auch einfach zu groß, weshalb er zu Blockaden führen kann. Schlussendlich führt dieses Verhalten zum Stillstand. Ein Unternehmen, das eine schwache Fehlerkultur pflegt, verfängt sich in alten Mustern, statt Innovation voranzutreiben. Deshalb sollten Sie anfangen, Fehltritte mit dem Team zu teilen und offen mit ihnen umzugehen.

3. Eine offene Fehlerkultur vorleben

Eine offene Fehlerkultur einzuführen, ist allerdings nicht so einfach, wie es in der Theorie klingt. Eben weil es eine normale Reaktion ist, unangenehmen Situationen auszuweichen, fällt es vielen schwer, sich oder anderen ihre Fehler einzugestehen und offen zu kommunizieren. Die Verantwortung, einen konstruktiven Umgang mit Fehlern im Unternehmen zu implementieren, liegt beim Management. Besonders relevant ist es, Mitarbeiter:innen deutlich zu machen, dass ihre Fehler nicht zwangsläufig drastische Konsequenzen nach sich ziehen werden und die offene Kommunikation entscheidend ist. Sie müssen verstehen, dass Fehler machen nicht das Problem ist. Schlimmer ist es, diese zu verharmlosen oder zu vertuschen, denn dann lernt niemand etwas daraus und es kann wieder passieren. Für Führungskräfte ist entscheidend zu lernen, wie sie auf Fehler von Mitarbeiter:innen richtig reagieren. Außerdem sollten sie mit gutem Beispiel vorangehen und zu ihren eigenen Fehlern stehen und diese offen gegenüber dem Team kommunizieren. Es reicht also nicht, Mitarbeiter:innen dahingehend zu schulen, achtsamer mit Fehlern umzugehen, sondern es muss auch vorgelebt werden. Dies ist ein langwieriger Prozess, der Aufmerksamkeit und auch fortlaufender Anpassung bedarf.

4. Eine Fehlerkultur implementieren

Wie Sie als Unternehmen mit Fehlern umgehen, definiert, ob Sie eine schwache oder eine offene und aktive Fehlerkultur pflegen. Im ersten Schritt ist es ratsam, diese genauer unter die Lupe zu nehmen. Dabei ist wichtig, dass Sie untersuchen, wie derzeit mit Fehlern umgegangen wird, wie die Mitarbeiter:innen den Umgang mit diesen bewerten und wo Fehler passieren. Dann können Sie festmachen, welche Änderungen Sie möglicherweise vornehmen müssen, um Ihren Mitarbeiter:innen ein sicheres Gefühl zu geben und ihnen die Angst vor Fehlern zu nehmen. Im weiteren Verlauf sollten Sie eine sichere Umgebung schaffen, in der Fehler offen kommuniziert werden müssen. Anstatt den Verursacher oder die Verursacherin bloßzustellen, sollten Sie gemeinsam den Rückschlag analysieren, nach Lösungen suchen und aus dem Geschehenen lernen. Die Akzeptanz von Fehlern ist mit verschiedenen Emotionen verbunden, weshalb Sie sensibel vorgehen sollten, um Ihren Mitarbeiter:innen das Vertrauen in eine offene Fehlerkultur zu geben. Ermutigen Sie sie Fehler einzugestehen und stehen Sie mit Rat und Tat zur Seite.

Fazit: Fehler teilen und wertschätzen lernen

Fehler passieren tagtäglich in jedem Unternehmen. Der falsche Umgang mit Fehlern kann für Unternehmen zum echten Erfolgskiller werden. Müssen Mitarbeiter:innen negative Konsequenzen fürchten, dann werden Fehler vertuscht und geschehen noch viel häufiger. Unternehmen sollten einen offenen und freien Austausch über Fehler ermöglichen, denn nur so ist es möglich, aus ihnen zu lernen und Optimierungs- und Innovationsprozesse in Gang zu setzen.