
Arbeitskosten schießen in die Höhe: Diese deutschen Branchen trifft es am stärksten
Laut Eurostat sind die Arbeitskosten im Euroraum zuletzt um durchschnittlich 3,4 Prozent gestiegen – so stark wie seit Jahren nicht mehr. Die Zahlen unterstreichen: Der Preisdruck am Arbeitsmarkt nimmt weiter zu. Doch wie stark sind einzelne Branchen in Deutschland wirklich betroffen? Und wo schlägt der Anstieg besonders durch? Auf Basis offizieller Daten des Statistischen Bundesamts haben wir analysiert, wie sich die durchschnittlichen Arbeitskosten pro geleisteter Stunde zwischen dem ersten Quartal 2024 und dem ersten Quartal 2025 entwickelt haben. Die Ergebnisse offenbaren deutliche Unterschiede – mit Kostenexplosionen in manchen Dienstleistungsbereichen, während andere Sektoren kaum Veränderung spüren.
Spitzenreiter im Kostenanstieg: Beratung, Forschung und technische Berufe
Die deutlichsten Steigerungen finden sich im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen. Hier stiegen die durchschnittlichen Kosten pro geleisteter Stunde von 53,64 Euro im ersten Quartal 2024 auf 60,72 Euro im ersten Quartal 2025. Das entspricht einem Anstieg von über 13 Prozent innerhalb eines Jahres. Auch das Grundstücks- und Wohnungswesen verzeichnet mit einer Entwicklung von 41,73 Euro auf 44,37 Euro ein deutliches Plus von über sechs Prozent. Zu den weiteren Branchen mit überdurchschnittlichem Kostenwachstum zählen unter anderem das Gesundheits- und Sozialwesen, in dem die durchschnittlichen Kosten pro Stunde von 37,15 Euro auf 38,86 Euro stiegen (4,6 Prozent).
Industrie und Handel mit moderater Entwicklung
Am unteren Ende des Rankings befinden sich traditionelle Branchen mit geringerer Lohnentwicklung. Im verarbeitenden Gewerbe, einem der wichtigsten Industriesektoren, blieb das Niveau nahezu stabil. Die Arbeitskosten sanken dort um 0,6 Prozent – von 44,52 Euro auf 44,49 Euro pro Stunde. Auch im Bereich der Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (-4,5 Prozent) sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden (-8 Prozent) gingen die Kosten zurück. In dieser Tabelle finden sich die Ergebnisse unserer Untersuchung:
„Höhere Löhne und wachsende Spezialisierung sind in vielen Dienstleistungsbranchen Realität geworden. Das wirkt sich nicht nur auf die Kalkulation aus, sondern auch auf die Anforderungen an moderne Büroorganisation. Gerade in stark wachsenden Bereichen wie Beratung oder Immobilienwirtschaft kann eine digitale Infrastruktur helfen, effizient und professionell zu arbeiten – unabhängig von Ort und Zeit. Virtuelle Sekretariate und smarte Bürolösungen ermöglichen es Unternehmen, ihre Erreichbarkeit zu sichern und gleichzeitig flexibel mit personellen und wirtschaftlichen Veränderungen umzugehen“, sagt Laura Keddi, VP Marketing & Customer Success bei ebuero.
Über die Untersuchung
Die zugrunde liegenden Daten stammen aus Daten des Statistischen Bundesamts. Um die Entwicklung der letzten Jahre greifbar zu machen, wurden die Euro-Werte aus dem Jahr 2020 mit den vierteljährlichen Indexwerten für Q1 2024 und Q1 2025 verrechnet. Berücksichtigt wurden ausschließlich die 18 Einzelbereiche der Klassifikation WZ 2008, um Überschneidungen durch Sammelkategorien zu vermeiden.