So gelingt die Zusammenarbeit im Team

So gelingt die Zusammenarbeit im Team

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Die Zusammenarbeit im Team gewinnt durch die steigende Komplexität der Herausforderungen in Unternehmen immer mehr an Bedeutung. Nicht umsonst wird Teamarbeit in den Unternehmen mittlerweile großzügig eingesetzt.

Teams werden geradezu als Allzweckwaffe benutzt: Bei jeder mittelgroßen Aufgabe wird erstmal ein Team gebildet.

Aber hier sollte man vorsichtig sein:

Die Vorstellung, dass Teams stets produktiver sind als die Mitglieder in Einzelarbeit zusammengerechnet… ist schlichtweg falsch! Daher spricht man auch gerne von der „Romantik des Teams“.
Der Erfolg der Teamarbeit kommt nicht von alleine – und viel zu häufig werden vorschnell Teams gebildet, ohne die notwendigen Rahmenbedingungen für erfolgreiche Teamarbeit zu beachten.
Erst wenn Sie diese 7 Prinzipien für die Zusammenarbeit im Team beachten, können Sie von positiven Teameffekten ausgehen.

1. Die richtige Führung

Jedes Team benötigt einen fähigen Teamleiter. Die Führungsperson sollte die übergeordnete Bedeutung des Projektes für das Unternehmen im Blick behalten, also eine Helikopter-Perspektive einnehmen können. Gleichzeitig aber aus der Brille der Teammitglieder gucken können und so durch entsprechende soziale und kommunikative Fähigkeiten ein förderliches Betriebsklima schaffen.
Bei Teams, die über einen längeren Zeitraum bestehen, lohnt sich der transformationale Führungsstil. Damit wird jedes Teammitglied zur Motivationsspitze inspiriert und ein Team erschaffen, welches sich vollkommen der Zielerreichung verschreibt.

2. Die richtigen Mitarbeiter

Ein Team besteht nur dadurch, dass die Teammitglieder zusammenarbeiten. Schon bei der Auswahl der Mitarbeiter für das Team sollte daher darauf geachtet werden, ob die Teammitglieder miteinander „funktionieren“.
Die Kombination macht den Unterschied: Einfach aus jedem Fachbereich den Besten auszuwählen, macht in der Sache Sinn, kann aber durch soziale Aspekte scheitern.
Eine Mischung aus Teamplayern und Fachspezialisten ist wichtig. Doch man sollte offen bleiben für den Austausch von Mitgliedern; denn Teambuildung ist komplex, nahezu unvorhersehbar und benötigt dauerhafte Aufmerksamkeit.

3. Eine klare Rollenverteilung

Eine klare Rollenverteilung ist nur möglich, wenn das Team heterogen aufgestellt wurde. Das heißt, dass jede Teilaufgabe von einem Mitarbeiter mit den entsprechenden Fähigkeiten abgedeckt wird. Bei 11 Torwärtern sind 10 fehl am Platz!

Damit jeder genau weiß, wofür er zuständig ist, sollte von vorneherein für jeden Mitarbeiter das Handlungsfeld und die Verantwortlichkeit klargestellt werden. Klare Rahmen für selbstständiges Handeln – und wann eine Abstimmung notwendig ist – helfen den Mitarbeitern, sich stärker auf die tatsächliche Arbeit zu fokussieren.  Denn sonst wird ständig abgestimmt und nichts geschaffen.
Je genauer eine Person einer Teilaufgabe zuzuordnen ist, desto verantwortlicher fühlt sie sich und desto stärker stellt sie sicher, dass diese Aufgabe auch richtig ausgeführt wird. Eine klare Rollenverteilung verhindert kontraproduktive Gruppeneffekte, wie das soziale Faulenzen.
Hierarchien sollten möglichst flach sein, da sonst die Vertrauensbasis und der offene Austausch des Teams leidet.

4. Priorisierung der Teamziele

Jedem Mitarbeiter sollte zu jedem Zeitpunkt klar sein, an welchen Grundsätzen er sich orientieren kann.
Im Gefecht von Meetings, Kundengesprächen und vertiefenden Diskussionen mit Teammitgliedern kann die übergeordnete Perspektive schnell in den Hinterkopf geraten. Dann entsteht Handlung ohne Ziel; dann ist sogar Nichtstun besser!
Häufig konkurrieren Ziele miteinander (also ein Ziel verhindert ein anderes, beispielsweise sind Kostenreduktion und ausschweifende Marketingkampagnen unvereinbar). Im Zweifelsfall sorgt eine glasklare Priorisierung der Ziele für Ordnung.
Im Militär spricht man von Commanders Intent. Die Intention des Einsatzes ist klar definiert (Ohne Rücksicht auf Verluste Merkel in den Atomschutzbunker), sodass im Gemenge stets eine übergeordnetes Ziel über die erforderliche Handlung entscheidet.

5. Kommunikationsregeln

Die Kommunikation als Selbstläufer abzuschieben – im Sinne von „Man kann nicht nicht kommunizieren“ – wird häufig versucht; aber ein Team besteht hauptsächlich durch Kommunikation. Ein zweiter Blick lohnt sich.
Die Kommunikationskanäle sollten im Vorhinein abgestimmt werden (auch damit keine Mitarbeiter isoliert werden – wie ältere Generationen durch Facebook-Gruppen).
Auch Meetings sollten geplant werden, nicht einfach nur abgehalten. Ein Meeting mit vorher festgelegter Agenda kostet nur halb so viel Zeit – ein 8-köpfiges Team gewinnt so etliche Stunde Arbeitszeit.

6. Psychologische Sicherheit durch gute Stimmung

Nichts ist wichtiger für die erfolgreiche Zusammenarbeit im Team als das Sicherheitsgefühl jedes einzelnen Teammitglieds. Fehlt die Vertrauensbasis untereinander, kann kein offener Informationsaustausch stattfinden, geschweige denn eine produktive Teamarbeit entstehen. Das Unsicherheitsempfinden durch sozialen Stress im Team verhindert den Blick auf das Wesentliche. Die Teamziele, die Wichtigkeit der Aufgabe und das eigene Engagement verlieren an Bedeutung.

Die psychologische Sicherheit tritt dann auf, wenn man sich auf die anderen Teammitglieder verlassen kann, sich keine Sorgen vor persönlichen Angriffen machen muss und eine kompetente Führungskraft für einen guten sozialen Umgang sorgt.

7. Teamerfolge feiern

Wenn das Team ein (Teil-) Ziel erreicht, gönnt man sich genüssliche 5 Minuten mit einem weiteren Kaffee; dann geht es weiter. Immer weiter.
Sollen die Ziele des Teams als wichtig angesehen werden, dann sollte dieser Bedeutung auch entsprechend nachempfunden werden.
Feiern Sie, wenn Ihr Team erfolgreich zusammengearbeitet hat. Am besten nach der Arbeitszeit, außerhalb des Unternehmens!